March 11, 2008

German Interlude

I'm in Hamburg for a week, so no access to my record player, so no transfers at he moment—though I have a couple of Latin American discs I really want to transfer when I get back. In the meantime, here's one of my favorite recent pop reviews. It compares the new adioheadray album to trying to have sex on the beach with some dude you just met (and failing) while on vacation with your parents. (English and/or pictographic translation to come.)


Mallorca-Sand im Po

Die neue Radiohead-Platte sollte man im Urlaub hören. Denn jeder Urlaub geht vorbei.

Wie mit einer Urlaubsbekanntschaft am Strand zu fummeln, so ist die neue Radiohead-Platte. Man hat sich am Buffet der Halbpension kennen gelernt, man hatte nichts gegeneinander einzuwenden, außerdem herrschte Langeweile am Ballermann. Also ist man gemeinsam an den Strand und will im Zehnerschritt zum Ziel. 43 Minuten bleiben noch bis zum Hotel-Abendessen, also genauso so lang wie die zehn Songs des neuen Radiohead-Album „In Rainbows“. Die erste Annäherung des Urlaubsflirts heißt„15 Steps“ ist noch sehr maschinell: eine Drum-Maschine plus eine klinische Gitarre plus wirre Synthesizer und Effekte - verständlich, die Nervosität. Die legt sich ein bisschen mit „Body Snatchers“: das Schlagzeug ist jetzt echt, die Effekte dafür echt zu viel. Er macht auf grob und irritiert, der nette Junge. Bei „Nude“ kann von Berührung unterhalb der Ellenbogen immer noch keine Rede sein, aber er macht stimmlich auf schwarzen Jungen mit einer Sammlung von String Synthesizern im Keller, obwohl er gerade aus Großbritannien angekommen ist und noch käseweiß. Man vermutet, er weiß nicht, wie man „Mellotron“ buchstabiert. Auch bei „Weird Fishes/Arpeggi“ ist er kommt er aus dem Vorspiel nicht heraus: sanfter R’n’B. Es riecht nach Vanille. Der Geruch geht auch während des nächsten Stücks „All I Need“ nicht weg, doch dann. Bei „Faust Arp“ riecht der Sand plötzlich nach Heu: Eine Country-Gitarre! Und seine Stimme – wie aus einem gelben U-Boot dringt sie ans Ohr. Ja, und mit „Reckoner“ geht es nun endlich zur Sache. Scheinbar. Das Schlagzeug ist gut, das verheimlicht man schlauerweise nicht, um ihn anzufeuern. Doch prompt fällt er mit „House Of Cards“ ins Süßholz-Raspeln zurück. Bei „Jigsaw Falling Into Place“ nimmt er gar noch eine akustische Gitarre dazu. Leider hat er sein Shirt hat immer noch an, und man ist schon beim zehnten Song „Videotape“ angelangt. Wurde man etwa gefilmt?! Nun denn, es ist ja eh nichts Nennenswertes passiert. Und wenigstens müsste das Abendessen jetzt fertig sein. Vermutlich hielt er einen für ein Schulmädchen, die so etwas bräuchte. Doch so war man leider vor zehn Jahren, 1997, drauf – zu einer Zeit, als der Junge auch noch besser musizierte.

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